Meldung

21 Juli 2018

Starke Rauchentwicklung, vermutlich Kellerbrand

Mit diesem Stichwort wurde der Löschzug Weichs am Freitag den 13.07.18 gegen 19 Uhr zu einer Einsatzübung in die Donaustaufer Str. alarmiert.

Unserer beiden Fahrzeuge wurden, da das Objekt in einer schmalen Seitenstraße lag, bereits von einem Einweiser erwartet.  Den Einsatzkräften bot sich folgendes Bild: es war ein ausgelöster Rauchmelder zu hören und aus einem Kellerfenster eines Doppelhauses drang deutlich sichtbar Rauch. Ob und wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden war zunächst unklar. Der Gruppenführer machte sich sofort an die  Erkundung, dabei fand er  auf der Gebäuderückseite einen Kellerzugang aus dem ebenfalls leicht Rauch drang. Vor der Kellertür entdeckte er ein verängstigtes Kind, welches berichtete, dass noch zwei Personen im Keller wären. Das Kind wurde durch den Gruppenführer sofort in Sicherheit gebracht und von Kammeraden betreut.

Daraufhin befahl der Gruppenführer die Vornahme eines C Rohrs zur Brandbekämpfung im Innenangriff, sowie den Aufbau einer Wasserversorgung.

Der Angriffstrupp betrat nun, ausgerüstet mit C Rohr und Wärmebildkamera den Keller. Gleich nach der Kellertür, befand sich auf der linken Seite des Flurs,  ein Bunker für Holzpellets.  Mit Hilfe der Wärmebildkamera wurde festgestellt, dass sich darin eine Person befindet, die teilweise durch nachrutschende  Holzpellets verschütte war. Die Person musste ausgegraben und so schnell wie möglich ins Freie gebracht werden. Die Schwierigkeit bestand darin, ausgerüstet mit Atemschutzgerät durch die nur ca. 80x80cm große Öffnung in den Bunker zu gelangen und die Person möglichst schonend zu retten. Dies gelang dem Angriffstrupp ohne Probleme und so konnte die Person nach wenigen Minuten ins Freie gebracht werden. Hier stand bereits ein weiterer Trupp mit einer Trage bereit, der die Person übernahm, aus den Gefahrenbereich brachte und sich um die  Erstversorgung bis zur Ankunft des Rettungsdienstes kümmerte.

Da noch eine weitere Person vermisst war, wurde parallel ein zweiter Trupp mit Atemschutz in den Keller geschickt.

Der Schlauchtrupp hatte in der Zwischenzeit die 100m lange Schlauchleitung vom LF zum nächsten Hydranten Verlegt und das Standrohr gesetzt.

Angriffstrupp und Wassertrupp suchten derweil systematisch den stark verrauchten Keller nach der zweiten Person und dem Brandherd ab. Derweil kam der Hausbesitzer nach Hause und teilte dem Gruppenführer mit, dass im Keller 25 bis 40 KG Weißfeinkalk (Branntkalk) lagern. Branntkalk ist nicht brennbar, reagiert aber bei Kontakt mit Wasser unter heftiger Wärmeentwicklung. Der Gruppenführer warnte die eingesetzten Trupps vor der Gefahr und ließ vorsorglich einen Pulverlöscher bereitstellen.

Parallel dazu wurde durch eine Trupp der Lüfter in Stellung gebracht. Dieser wurde nachdem der Brand unter Kontrolle war in Betrieb genommen.

Mittlerweile wurde auch die zweite Person gefunden. Hierbei handelte es sich um ein Kind, das mit dem Oberkörper unter einer Werkbank lag und im Bereich der Beine durch umgefallene Steine eingeklemmt war.

Zum Abschluss fand noch eine Besprechung der Übung statt, in der der Übungsleiter den eingesetzten Kräften trotz der anfangs recht unübersichtlichen Lage und der durch die starke Verrauchung im Keller gegen Null gehenden Sicht, eine ruhige und zielstrebige Arbeitsweise bescheinigte.